RBG Langenau

GYPT introAuguste Medert vom RBG war bei der deutschen Physik-Meisterschaft 2016 erfolgreich und ist nun in der Physik-Nationalauswahl

Ulm/Bad Honnef: Bei der deutschen Physik-Meisterschaft (German Young Physicists´ Tournament (GYPT)) für Schüler vergangenes Wochenende im Physikzentrum in Bad Honnef hat Auguste Medert vom Schülerforschungszentrum Ulm, die das Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau besucht, den Sprung in die Auswahl der Nationalmannschaft geschafft.

Auguste Medert„Ihre Leistungen beim Turnier haben die Jury davon überzeugt, dass sie das Zeug dazu hat, Deutschland auch auf internationaler Ebene zu vertreten“, sagt Dr. Rainer Reichle, Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, nach der Siegerehrung.

Auf den Wettbewerb vorbereitet hatte sich die 16jährige Schülerin, zusammen mit ihren Teamkollegen Toni Beuthan und Mustafa Parlak, am Schülerforschungszentrum Ulm (SFZ). „Ich freue mich wahnsinnig über die Nominierung“, sagte sie im Anschluss an die Siegerehrung. „Bei der großen Konkurrenz, vor allem an älteren Schülern, hätte ich nicht damit gerechnet“

Die Teilnehmerzahl beim diesjährigen GYPT hatte sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Insgesamt 87 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren waren aus dem gesamten Bundesgebiet nach Bad Honnef gereist. Zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler jeweils eins von 17 physikalischen Problemen an einem der 13 bundesweiten GYPT-Zentren oder an ihren Schulen bearbeitet.

Für Auguste Medert bedeutet die Nominierung nun auch den Anfang einer arbeitsreichen Zeit. Im März entscheidet sich beim Nationalauswahl-Workshop ob sie Ende Juni zur Weltmeisterschaft (International Young Physicists´Tournament, IYPT) nach Russland fahren wird oder im April als internationaler Gast zusammen mit vier weiteren Schülerinnen und Schülern an der Österreichischen Physik-Meisterschaft (AYPT) teilnimmt.

ALLGEMEINE INFOS zum GYPT und IYPT

In Deutschland gibt es 13 GYPT-Vorbereitungszentren, an denen Experten aus Schulen und Hochschulen Jugendliche jeweils von Beginn eines Schuljahres an, dabei unterstützen, die physikalischen Fragestellungen für das Turnier zu bearbeiten. Interessierte, die weiter entfernt von einem Standort wohnen, können sich an Projektmentoren wenden, die über die GYPT-Homepage jederzeit erreichbar sind.

Die physikalischen Probleme, die es in den Monaten vor dem Turnier zu bearbeiten gilt, sind dieselben, die auch im jeweiligen Sommer beim IYPT, dem Physik-Weltcup beantwortet werden müssen. Sie sind offen formuliert und lassen sich auf unterschiedlichen Niveaus bearbeiten.

Bei der deutschen Meisterschaft, die jeweils zu Beginn eines Kalenderjahres stattfindet, präsentiert jedes Mitglied der aus zwei bis drei Jugendlichen bestehenden Teams seinen Lösungsvorschlag für eine der Fragestellungen. Ein gegnerisches Team versucht währenddessen, Schwachstellen in der Argumentation zu finden und debattiert im Anschluss mit dem präsentierenden Team die wissenschaftlichen Hintergründe. Eine Jury aus hochkarätigen Wissenschaftlern und Lehrern bewertet schließlich beide Teams. Es kommt also nicht nur auf physikalisches Fachwissen, sondern auch auf Teamfähigkeit und Fairness an – außerdem auf die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren. Denn in Vorbereitung auf das IYPT ist die Turniersprache beim GYPT bereits Englisch.

Die zehn Turnierbesten werden in die Nationalauswahl aufgenommen, aus der sich nach einem Wochenendworkshop die fünfköpfige Nationalmannschaft formiert, die Deutschland im folgenden Sommer beim IYPT, dem Physik-Weltcup, vertritt.

GYPT Nationalauswahl 2016

Das GYPT findet jährlich unter der Schirmherrschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und mit Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung statt, organisiert durch das Schüler-Forschungs-Zentrum Südwürttemberg (SFZ).

Konstanze Nickolaus
SFZlogoklein