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Fahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau

Seit Anfang des 2. Halbjahres haben wir uns im Geschichteunterricht mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Um dieses Thema noch einmal zu vertiefen und besser anschaulich zu machen, sind alle 9. Klassen am 10. April in das im Jahr 1933 errichtete Konzentrationslager Dachau, welches heute als Gedenkstätte dient wird, gefahren.

Nach einer knapp zweistündigen Fahrt waren wir in Dachau angekommen. Dort bekam jede Klasse eine separate Führung durch die Gedenkstätte. Schon bevor wir diese betraten, bekamen wir viele interessante Informationen über das Leben der Häftlinge.

Um in die Gedenkstätte zu gelangen, liefen wir durch das berühmte Tor, auf dem „Arbeit macht frei“ steht. Als wir durch dieses hindurchgelaufen waren, standen wir auf dem riesigen Appellplatz, auf welchem sich die Häftlinge zum Durchzählen jeden Morgen und Abend aufstellen mussten.

Die Größe beeindruckte uns sehr und wir konnten spüren, wie sich die Häftlinge wohl damals gefühlt haben müssen.

Den Außenbereich des Appellplatzes bilden die Baracken, das Krematorium, die Lagerstraße, die Bunker, das große Wirtschaftsgebäude und die religiösen Stätten. Zuerst gingen wir in das Wirtschaftsgebäude, welches damals durch Zwangsarbeit von den Gefangenen errichtet wurde. Darin wurde uns noch mehr über das Leben der Häftlinge erzählt. Wir erfuhren, dass sie in den Baracken und Bunkern unter verschiedensten Bedingungen lebten, alle mussten arbeiten. Manche, meist politische Gegner, konnten bessere Arbeit verrichten, z.B. Büroarbeit, während andere Häftlinge, meistens Juden, sehr schwere Arbeit bekamen, wie z.B. harte Arbeit auf Plantagen, um durch die Arbeit vernichtet zu werden. An der Arbeit starben letztendlich auch sehr viele. Jedoch sind die Gefangenen nicht nur durch den Druck der vielen Arbeit ums Leben gekommen, sondern auch durch die SS, durch deren Gewaltausübungen an den Häftlingen auf verschiedenste Weise; sie wurden meistens ohne Grund mit Prügel oder Folter bestraft oder sogar ermordet.

Anschließend besichtigten wir den Schubraum, in welchem jeder einzelne Häftling registriert wurde. Jeder musste sich damals ausziehen, alles abgeben, was er hatte und seine Daten wurden auf Karteikarten festgehalten. Die Gefangenen bekamen Häftlingskleidung und ein Abzeichen, auf dem man den Grund für dessen Gefangenschaft anhand der Winkeltabelle ablesen konnte. Häftlinge mit einem roten Abzeichen waren beispielsweise politische Gefangene.

Als Nächstes besichtigten wir einige Baracken der Gefangenen, das Krematorium, wo tote Häftlinge verbrannt wurden und die Gaskammer, welche zwar einsatzfähig war, aber glücklicherweise nie zum Einsatz kam, da dieses Konzentrationslager eigentlich als Arbeitslager und nicht als Vernichtungslager angesehen war. Die Häftlinge wurden daher zur Ermordung meistens in andere Konzentrationslager, z.B. nach Auschwitz gebracht. Wir konnten uns kaum vorstellen, dass die Häftlinge unter solchen Bedingungen leben und arbeiten mussten. Allein auch der Gedanke, dass hier mehr als 20000 Menschen ums Leben gekommen waren, machte uns stutzig. Viele wussten damals nichts über diese hohen Todeszahlen, da das KZ sein eigenes Standesamt hatte.

Glücklicherweise wurde das Konzentrationslager Dachau am 28. April 1945 von den Amerikanern befreit.

Der Besuch in der Gedenkstätte Dachau war für uns ein sehr interessantes Erlebnis, dass viele von uns zum Nachdenken gebracht hat. Zwar hatten wir das Thema Nationalsozialismus schon im Unterricht gründlich durchgenommen, aber der Besuch im KZ hat die Grausamkeit der Nationalsozialisten noch einmal deutlicher gemacht.

von Nina Steck, Klasse 9a

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