RBG Langenau

Vulkanausbruch cc0

Studienfahrt Neapel-Stromboli-Vesuv

Von jeher faszinieren Vulkane die Menschheit. Verbreiten sie einerseits Angst und Schrecken, so gibt es doch oft in ihrer unmittelbaren Nähe die fruchtbarsten Böden. Und so hat der Mensch schon, seit er sesshaft wurde, häufig auch die Nähe zu den Vulkanen gesucht. Besonders eindrücklich kann man das Leben am Vulkan, aber auch die von ihnen ausgehenden Gefahren zum Beispiel in Italien studieren. Auch in diesem Jahr gab es vom RBG aus eine Studienfahrt zu den vulkanischen Hotspots Italien.

Nach einer 17 stündigen Busfahrt kamen wir Samstagmorgen endlich in Pozzuoli an, unserem ersten Aufenthaltsort. Nach ersten Erkundungstouren bezogen wir unsere Hotelzimmer und besuchten den Monte Nuovo, einen Vulkankegel der 1538 entstand.

Am nächsten Tag besuchten wir den Vesuv. Er besteht aus den Resten eines früher wesentlich höheren Schichtvulkans, des Somma, dessen Spitze beim Ausbruch 79 n. Chr. Zu einer Caldera eingestürzt ist. Im inneren der Caldera entstand ein neuer Kegel, der heute bekannte aktive Vulkan Vesuv. Wir umrundeten den Krater des Vesuv und sahen viele Fumarolen (Dampfaustrittsstelle).

Der bekannteste Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 n. Chr. zerstörte die antiken Städte Pompeji und Herculaneum, die wir am Montag besuchten. Ein langer Tag erwartete uns. Nach dem Besuch der Hafenstadt Herculaneum, die beim Ausbruch von mehreren ca. 400 Grad heißen und zwischen 100 und 300 km/h schnellen pyroklastischen Strömen (Feststoff- Gas Gemisch, das in Begleitung explosiver vulkanischer Eruption auftreten kann) getroffen wurde. Diese Ströme füllten die Häuser , weshalb sie noch sehr gut erhalten sind. Von den Menschen, die aufgrund dieses Stromes starben, blieben die Skelette zurück, da sie luftdicht umschlossen wurden, anders als in Pompeji. Pompeji ist bekannt für die Gipsabgüsse der beim Vulkanausbruch ums Leben gekommenden Menschen. Anders als Herculaneum wurde Pompeji erst von einer riesigen Ascheschicht bedeckt, unter deren Last die Häuserdächer einstürzten. Die Menschen in Pompeji starben aufgrund von herabstürzendem Gestein oder erstickten an den giftigen Gasen, was man an den Gipsabgüssen auch erkennen kann. Anders als in Herculaneum wurden hier nämlich keine Skelette gefunden, denn alles organische Material wurde im Laufe der Zeit abgebaut und nur die Hohlräume blieben übrig.

Am nächsten Tag schauten wir uns nach dem Umpacken für Stromboli dann Neapel an und trotz strömenden Regens ließen wir uns die Laune nicht verderben. Wir erfuhren viel über die Geschichte und Musik und bekamen insider-Tipps über die beste Pizza der Stadt.

Anschließend gingen wir auf die Fähre und begaben uns auf die Fahrt zum Highlight unserer Studienfahrt. Nach 8 Stunden Fahrt kamen wir morgens um 6Uhr auf Stromboli an. Der Stromboli gehört zu den 7 liparischen Inseln, die an der Subduktionszone der afrikanischen und eurasischen Platte entstanden. Stromboli ist der wohl aktivste Vulkan der Welt, denn er bricht alle 15-20 Minuten aus. Er ist rund 900 Meter hoch. Wir begannen also am Mittwochnachmittag mit dem (mit Pausen) 5 stündigen Aufstieg. Der Aufstieg war schwer und die warmen Temperaturen machten ihn auch nicht leichter. Jedoch oben angekommen, als es schon dunkel war, waren alle Beschwerden verschwunden. Wir waren alle fasziniert von dem Vulkan. Es war unerwartet ruhig dort oben. Doch als die erste Eruption ausbrach, gab es auf einmal ein sehr lautes Getöse, das nach Ende der Eruption komplett verstummte und es wieder extrem still wurde. Der Abstieg erfolgte auf einer sogenannten Ascherutsche. Wir rannten teilweise einen riesigen „Sandberg“ mit Mundschutz hinunter und unten angekommen mussten wir erst einmal unsere Schuhe ausleeren. Danach ging es noch ein paar Serpentinen hinunter bis ins Dorf zurück. Nach diesem Erlebnis waren wir alle froh, erstmal duschen zu können. Der nächste Tag blieb uns zur freien Verfügung auf der Insel. Manche gingen die Insel erkunden, andere kauften Souvenirs und wieder andere legten sich an den schwarzen Strand oder badeten im glasklaren Wasser. Am Abend fuhren wir mit der Fähre zurück und vom Hafen in Neapel dann direkt in den Bus. Nach der insgesamt 26 Stunden langen Heimfahrt (Fähren- und Busfahrt) waren wir alle froh, als wir Samstagmorgen um 1Uhr wieder alle gesund und halbwegs munter in Langenau ankamen.

Wir bedanken uns bei unseren Lehrern Frau Hahn und Frau Geßmann-Böhm, dass sie uns dieses Abenteuer ermöglicht haben!

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